Der Dom zu Brixen
Ein barockes Meisterwerk
Der Brixner Dom präsentiert sich heute als große barocke Festhalle. Von der ursprünglichen dreischiffigen Basilika behielten die Baumeister des 18. Jh. lediglich Außenmauern des alten romanischen Domes und des gotischen Chores bei und gestalteten den Dom nach den großen Barockkirchen Roms um. So sollte der untere Teil, dessen Gestaltungselemente ausnahmslos aus buntem Gestein sowie Marmor bestehen, die irdische Vorhalle des Himmels darstellen, während durch die Fresken an der Decke der Blick in den Himmel ermöglicht wird.
Die Deckenfresken sind das Hauptwerk Werk von Paul Troger. Er malte mit mehreren Gehilfen 3 Sommer lang, um alle Teile zu vollenden. Das große Deckenfresko ist vom letzten Buch der Bibel, der Offenbarung des Johannes inspiriert, wonach alle Erlösten zur Anbetung Christi, des österlichen Lammes, schreiten. Einen prominenten Platz nehmen im Fresko die Diözesanheiligen ein, so dass man mit Recht behaupten kann, dass hier der Brixner Himmel dargestellt ist.
Ihr seid zum Berg Zion hinzugetreten, zur Stadt des lebendigen Gottes, dem himmlischen Jerusalem, zu Tausenden von Engeln, zu einer festlichen Versammlung und zur Gemeinschaft der Erstgeborenen, die im Himmel verzeichnet sind, und zu Gott, dem Richter aller, und zu den Geistern der schon vollendeten Gerechten, zum Mittler eines neuen Bundes, Jesus.
Die Altäre
Im Dom befinden sich neun historische Marmoraltäre. Der Hochaltar weist mit dem Baldachin und dem aufwendigen marmornen Vorhang eine bis dahin einzigartige Bauform auf. Die Seitenaltäre im Querschiff und in den Kapellen haben, jeweils einander gegenüberliegend, entsprechende Bauformen und sind nur in der Wahl des Marmors verschieden.
Im Zentrum des Chorraumes stehen der Hauptaltar, auf dem die Eucharistie gefeiert wird, und das Ambo, von dem das Wort Gottes verkündet wird. Beide sind Werke von Martin Rainer und bilden mit dem Vortragekreuz eine Einheit, die auf Christus verweist.
Dahinter erhebt sich der barocke Hochaltar mit der Darstellung vom Tod Mariens, das vom Deckenfresko (Aufnahme Mariens in den Himmel) ergänzt wird. Die beiden Darstellungen erinnern daran, dass das irdische Leben mit dem Tod endet, aber seine Fortsetzung bei Christus im Himmel findet.
Der linke Seitenaltar ist dem Diözesanpatron Hl. Kassian gewidmet, rechts befindet sich der Rosenkranzaltar, auf dem im Tabernakel das Hl. Sakrament der Eucharistie aufbewahrt wird.
Hauptaltar
Ambo
Hochaltar
Kassian-Altar
Rosenkranz-Altar
Anna-Altar
Salvator-Altar
Agnes-Altar
Johannes Nepomuk-Altar
Allerheiligen-Altar
Hl.-Kreuz-Altar
Die Bischofsgräber
Der Brixner Dom ist Kathedralkirche des Bischofs von Bozen-Brixen. Daran erinnern vor allem die 1912 errichtete neubarocke Kathedra links vom Hochaltar sowie die Bischofsgräber. Nach alter Tradition werden bis auf den heutigen Tag die Bischöfe in ihrer Kathedrale beigesetzt. Dafür sind seit dem barocken Umbau besonders die Querschiffe vorgesehen, wo Inschriften auf den Bodenplatten an die darunter begrabenen Bischöfe erinnern.
Auch Denkmäler erinnern an die Bischöfe. Mehrere alte Grabsteine sind nach dem Umbau des Domes in die Vorhalle verlegt worden. Im Dom selber befinden sich 11 Denkmäler für alle Bischöfe, die seitdem in den Querschiffen beigesetzt wurden.