Der Domplatz
Die "gute Stube" der Bischofsstadt
Der Brixner Domplatz ist für eine mittelalterliche Stadt recht groß. Der Bischof war als Stadtherr immer interessiert, dass der Platz nicht verbaut wird, um den Blick auf den Dom und den angrenzenden Bischofspalast nicht zu beeinträchtigen. Wenn im Mittelalter der Kaiser durchzog, konnten er und sein Gefolge auf dem geräumigen Platz ihre Zelte aufschlagen. Bis heute werden Prozessionen, Feiern und wichtige Veranstaltungen auf dem Domplatz abgehalten. Zur Weihnachtszeit herrscht am Christkindlmarkt reges Treiben.
Würdig ist das Lamm, das geschlachtet ist, Macht zu empfangen, Reichtum und Weisheit, Kraft und Ehre, Lob und Herrlichkeit.
Seit 1998 schmückt der „Brunnen des Lebens“ von Martin Rainer (1923–2012) den Domplatz. An der Domseite beginnend sieht man, wie der Mensch als ruhig schlafendes Kind aus der Hand Gottes kommt. Er wächst, wird erwachsen, geht eine Beziehung ein und erreicht ganz oben den Höhepunkt des Lebens. Dann geht es schön langsam bergab. Am Ende des Lebens wird der Mensch von der offenen Hand Gottes wieder aufgenommen.
Im Süden geht der Domplatz in den Hofburgplatz über. Zur Erinnerung an die 901 erfolgte Schenkung des Maierhofes Prichsna an Bischof Zacharias von Säben wurde 1901 die Errichtung einer „Millenniumssäule“ ins Auge gefasst. Ausgeführt wurde sie erst 1909 zum 100. Jubiläum der Tiroler Freiheitskämpfe. Auf den bronzenen Tafeln sind der Schenkungsakt sowie Szenen aus dem Leben des Brixner Freiheitskämpfers Peter Mayr, Wirt an der Mahr, dargestellt. Über Bischof Zacharias erstrahlt das Brixner Lamm, Wahrzeichen des Bistums und der Stadt Brixen.