Frauenkirche

Die Frauenkirche am Kreuzgang

Heimat der Daniel-Herz-Orgel

Die ehemalige Kollegiatskirche "Unsere Liebe Frau am Kreuzgang", im Volksmund Liebfrauenkirche, entstand im 10./11. Jh. als Palastkapelle der angrenzenden Bischofsresidenz. Um 1215 wurde sie Sitz eines Kollegiatskapitels und erfuhr in diesem Zusammenhang eine erste Erweiterung gegen Westen. In dieser Zeit entstand im oberen Teil der Liebfrauenkirche ein Freskenzyklus, der aufgrund späterer Umbauten nur mehr bruchstückhaft im Unterdach des Gebäudes erhalten ist.

Soweit man die Reste entziffern kann, standen sich an den Langseiten die sieben Laster (links) den sieben Tugenden (rechts) gegenüber. An der Ostseite dürfte das Pfingstereignis (Aussendung des Geistes auf Maria und die Jünger) dargestellt gewesen sein. Die Fresken sind nicht öffentlich zugänglich.

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Ort privater Frömmigkeit

Während der Dom als Repräsentationsraum für die großen Feierlichkeiten entstand, war die Liebfrauenkirche seit Alters her ein viel besuchter Gebetsort für die private Frömmigkeit. Davon zeugen neben den vielen Altären die zahlreichen Bilder, Statuen und Votivtafeln.

Altäre und Orgel

Ein Meisterwerk des Instrumentenbaus

Die Altäre stammen aus dem 17. und 18. Jh. Der Hochaltar ist der Verkündigung an Maria (25. März) gewidmet und stammt aus dem Jahr 1608. Das Altarblatt wurde wie jenes vom Anna-Altar von Martin Theophil Pollack gemalt. Volkstümlicher Verehrung erfreut sich die Pilgermadonna von Augustin Valentin, die 1898 auf der großen Pilgerfahrt der Tiroler ins Heilige Land mitgetragen wurde. Die beeindruckenden Kreuzwegstationen von Jakob Jennewein (1734) wurden ursprünglich für den Dom gemalt und wurden erst nach dem barocken Umbau des Domes in die Liebfrauenkirche verlegt.

Hinter dem Hochaltar befindet sich eine Orgel, die auf Daniel Herz zurückgeht. Von dem 1648-1649 geschaffenen Instrument sind nur mehr wenige Pfeifen und vor allem das Gehäuse und die Disposition erhalten. 2010 wurde die Orgel durch Hendrik Ahrend restauriert und rekonstruiert.